Grafischer Identitätsbereich:

bildstreifen-leer

Hauptnavigation/Hauptmenü oben: Links auf direkt erreichbare, übergeordnete Webseiten


Navigationspfad:

GML 2010 » Programm » VOLLZUG (innoVatives OnLine Lernen – Zukunftssichernde Uni hinter Gittern)



VOLLZUG (innoVatives OnLine Lernen – Zukunftssichernde Uni hinter Gittern)

Referent

Christian Schönfeldt, Universität Rostock

 

In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von internetgestütztem Lernen und Lehren rasant weiterentwickelt. Strafgefangene im geschlossenen Vollzug sind von diesen Möglichkeiten weitestgehend ausgeschlossen. Mit dem Konzept VOLLZUG - innoVatives OnLine Lernen – Zukunftssichernde Uni hinter Gittern) soll diese Ausgrenzung aufgebrochen und Häftlingen nachhaltige Perspektiven werden.

Motivation

Der Hauptfokus der Motivation dieses Projekts stehen Resozialisierung und ein nachhaltig straffreies Leben der Strafgefangenen, wofür (Hoch-)Schulbildung die Basis darstellt. Der entscheidende Vorteil für die Zielgruppe sind unter anderem die ausreichend vorhandene Zeit, die für die Weiterbildung investiert werden kann sowie die Möglichkeit des orts- und zeitunabhängigen Lernens, welche für die aktuelle Situation der Zielgruppe ideal ist. Der vorliegende Ansatz ermöglicht ein weitgehend selbstbestimmtes Lernen im Gefängnis im Gegensatz zu herkömmlichem autoritätsbestimmtem Lernen. Ein erhöhter Ausbildungsstand nach dem Gefängnisaufenthalt ist für eine erfolgreiche Wiedereingliederung von enormer Bedeutung.

Bereits bestehende Angebote sind nicht auf die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe angestimmt und greifen damit nicht weit genug. 

Strategie

Das vorliegende Vorhaben sieht vor, Bildungsangebote verschiedener Niveaustufen für Strafgefangene als Variante der Resozialisierungsmaßnahme anzubieten. So können Häftlinge die 31 bereits aufgezeichneten Vorlesungen verschiedener Fachbereiche des bereits durchgeführten onlinebasierten Schülerstudiums zur selbstbestimmten Weiterbildung nutzen. Daneben befinden sich Bachelor- bzw. Masterstudiengänge wie z.B. ein Online Master im Fach Visual Computing in Vorbereitung. Darüber hinaus sollen den Insassen Kurse des Abendgymnasiums wie etwa der Haupt- oder Realschulabschluss bzw. das Abitur in einer Blended Learning-Variante angeboten werden. Neben dem Kernziel, dem Erlangen eines Schulabschlusses bzw. eines auf ein späteres Studium anrechenbaren Zertifikats können auch Volkshochschulkurse, verschiedene Vorträge oder aber, was für die Zielgruppe von besonderer Relevanz sein könnte, Kurse zum Thema Soft Skills und Soziale Kompetenzen integriert werden.

Grundlagen für die vorliegende Strategie sind Erfahrungen die durch das Juniorstudium der Universität Rostock bereits gesammelt wurden. Eine Web 2.0 Lernplattform bildet das Fundament dieser Vision, hier findet die kollaborative Zusammenarbeit sowie synchrone und asynchrone Kommunikation zwischen Teilnehmern und Dozenten statt. Online News dienen zur schnellen Mitteilung über Neuigkeiten z. B. wenn neue Lernmaterialen oder abzugebende Übungen zur Verfügungen stehen. Zur Kontrolle des Lernfortschrittes werden eTest durchgeführt. Als Gefängnisinsasse ist es hierbei wichtig ein unmittelbares Feedback zu erhalten. Zukunftige Vision wird die Nutzung der 3D-Welten ( z. B. Second Life) sein. Forschungen zeigen das eine immersive Verknüpfung der virtuellen und realen Welten möglich ist. Strafgefangene profitieren von der Abbildung realer Orte (z.B. Pyramiden von Gizeh)  und Gegenständen, da ihnen dies in ihrer momentanen Situation verwehrt bleibt. Ein weiteren entscheidenden Informationskanal bilden Audio/Video Aufzeichnung von Vorträgen bzw. Veranstaltungen diese können zeitunabhängig und in beliebig großen Lernhappen durch die Teilnehmer konsumiert werden. In einigen Fällen ist eine Live Schaltung mit Feedbackfunktionalität ebenfalls möglich. Das Video des Dozenten dient natürlich auch als psychologische Komponente für den Insassen, um ihn psychisch in den Hörsaal zu setzen und so seine aktuelle Situation  bildungsfreundlicher zu gestalten.

Die Teilnehmer müssen sowohl in technischer als auch in fachlicher Hinsicht umfangreich durch kompetentes Personal betreut werden. Anfang werden Teams aus Pädagogen und Sozialarbeitern gebildet, später sollen ehemalige Teilnehmer die Betreuung übernehmen, da diese eine ideale Schnittstelle darstellen. Zur Motivation und Herabsetzung der Hemmschwelle ist eine zusätzliche Präsenz einmal die Woche durchzuführen. Hierbei muß der Tutor natürlich zu den einzelnen Teilnehmergruppen anreisen. Der Tutor als persönlicher Ansprechpartner ist für ein funktionierendes Vorhaben unabdinglich.

Nach der Bildungsmaßnahme im Vollzug ist eine Betreuung und Koordination auch außerhalb wichtig, um die bestehenden Kompetenzen zu erhalten und durch weitere Angebote zu fördern. Der Übergang zu einer Ausbildung, einem Studium, einem Beruf ist dadurch transparenter zu gestalten.


Bild Sprungmarke nach oben


News

Evaluation

Ergebnisse der Online-Umfrage stehen zur Verfügung!
27.05.2010

Präsentationen

Folien der Referent/innen sind online!
22.03.2010

Bildergalerie

Fotos von der Tagung sind online!
17.03.2010

Veranstaltet vom Stiftungsverbund-Kolleg "Informationsgesellschaft" der Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung

Alcatel-Lucent Stiftung
 

Ausgerichtet von
Logo CeDiS
Kooperationspartner
Logo Freie Universität Berlin
 
Logo Technische Universität Berlin
 
Logo Uni Potsdam
 
Logo ZIB
© 2010  Freie Universität Berlin - Center für Digitale Systeme  |  Feedback  | Impressum  |
Stand: 09.02.2010

Diese Grafiken werden nur in der Druckvorschau verwendet: